
Die wilde Karde
Sammelzeiten
Die Wurzel der zweijährigen Pflanze wird im Herbst, Winter
oder Frühling geerntet, ehe sie aufstängelt und in die Höhe wächst.
Die beste
Zeit ist meist ab Ende Oktober bis Ende Februar/zeitiges Frühjahr.
Boden und Standort
Die Wilde Karde (Dipsacus fullonum) ist eine eindrucksvolle
Wildpflanze, die mit ihren wehrhaften Stacheln an eine Distel erinnert, jedoch
zur Familie der Kardengewächse (Dipsacaceae) gehört.
Sie ist in Europa,
der Türkei, dem Iran und Teilen Nordafrikas verbreitet und wächst bevorzugt
an Wegrändern, Böschungen, Bahndämmen und feuchten Wiesen. Besonders wohlfühlt sie sich auf nährstoffreichen, lehmigen Böden, kommt aber auch mit
weniger günstigen Bedingungen zurecht. Sie bevorzugt sonnige Plätze, kann aber
auch in halbschattigen Lagen gedeihen.
Die Karde ist eine zweijährige Pflanze mit beeindruckendem Wachstum. Im
ersten Jahr sammelt sie ihre Kraft in einer dunkelgrünen Blattrosette, bevor
sie im zweiten Jahr bis zu zwei Meter hoch aufschießt und ihre markanten
Blütenstände bildet.
Ihre Blätter sind oberhalb des Stängels miteinander
verwachsen, sodass sich kleine trichterförmige Wasserbecken bilden.
Diese sammeln Tau und Regenwasser, das nicht nur Kleinvögeln als Tränke und
Badestelle, sondern auch durstigen Wanderern zur Erfrischung dienen kann.
Auf diese besondere Eigenschaft bezieht sich ihr botanischer Name Dipsacus,
der vom griechischen Wort dipsa für Durst stammt.
Die Karde bildet einen eiförmigen Blütenkopf mit trockenen, hakenförmig gekrümmten Tragblättern. Besonders faszinierend ist ihre Blütezeit von Juli bis August, denn die Blüten öffnen sich nicht gleichzeitig, sondern beginnen in der Mitte des Kopfes als schmaler Ring aus unzähligen kleinen lila Einzelblüten, der sich nach oben und unten ausbreitet – ein Bild, das in der Signaturenlehre an das kreisförmige Erythema migrans (Wanderröte) erinnert, das typisch für Borreliose ist.



Diese Blüten ziehen Bienen, Hummeln und Schmetterlinge nahezu magisch an und bieten ihnen eine reichhaltige Nahrungsquelle.
Nach der Blüte entwickeln sich ölhaltige Samen, die im Winter eine wertvolle Futterquelle für Vögel darstellen, denn durch ihre robuste Struktur bleibt sie oft bis in die kalten Monate hinein stehen. Damit bringt sie nicht nur Schutz und Nahrung für Tiere, sondern auch einen besonderen Anblick in der winterlichen Landschaft.
Naturheilkundliche Anwendung
Inhalt: 20 g (39,00 € / 100 g)
Magen-Darm & Leber
Die Bitterstoffe der Karde fördern die Verdauung und können helfen, die Leber- und Gallenfunktion zu unterstützen. Sie wird traditionell eingesetzt, wenn der Stoffwechsel träge ist oder das Verdauungssystem entlastet werden soll.
Haut & Entgiftung
Ihre ausleitenden Eigenschaften machen sie in der Volksmedizin zu einem geschätzten Mittel bei Hautproblemen wie Akne, Ekzemen, Furunkeln oder Hautausschlägen. Besonders dann, wenn die Beschwerden mit einer schlechten Verdauung oder einer Überlastung der Leber in Zusammenhang stehen, wird sie gerne als Tee oder Tinktur genutzt.
Entzündungen, Schmerzen & Rheuma
Seit Jahrhunderten wird die Karde auch bei entzündlichen Erkrankungen wie Arthritis, Gicht oder Rheuma verwendet. Ihre schweiß- und harntreibenden Eigenschaften sollen dabei helfen, den Körper von belastenden Ablagerungen zu befreien.
Immunstärkung & Borreliose
In jüngerer Zeit hat die Wilde Karde durch die Arbeit
des Ethnobotanikers Wolf-Dieter Storl besondere Aufmerksamkeit erhalten.
Er beschreibt sie als pflanzliche Unterstützung in der Borreliose-Therapie
und verweist auf traditionelle Anwendungen aus alten Kulturen, in denen die
Karde zur Stärkung des Immunsystems und zur Reinigung des Körpers
genutzt wurde.
Ihre potenzielle Rolle als pflanzliche Begleiterin in der
Behandlung von Infektionen wird zunehmend erforscht.
Durch ihre vielseitigen Wirkungen gilt die Wilde Karde als Begleiterin in Reinigungs- und Regenerationsprozessen – sie bringt den Körper ins Fließen, unterstützt das innere Gleichgewicht und stärkt die Widerstandskraft.
Signatur, Wesen & seelische Wirkung
Die Wilde Karde vereint zwei scheinbare Gegensätze in sich: Sie ist wehrhaft und schützend, gleichzeitig aber auch reinigend und öffnend. Mit ihren stacheligen Blättern und der imposanten, aufrechten Gestalt symbolisiert sie Struktur, Klarheit und Schutz. Ihre tief reichenden Wurzeln ermöglichen es ihr, Wasser zu speichern und auch in herausfordernden Umgebungen zu gedeihen – eine Qualität, die sich auf energetischer Ebene als innere Stabilität und Widerstandskraft widerspiegelt.
Ihr Wesen ist eng mit dem Saturn-Prinzip verbunden: Sie zeigt, dass wahre Kraft durch Reinigung, Disziplin und die Fähigkeit zur Selbstheilung entsteht. Doch bevor etwas neu geordnet werden kann, muss Altes weichen. Die Karde gilt daher als Pflanze, die Blockaden löst, das Energiesystem klärt und stagnierende Prozesse wieder in Bewegung bringt. Ihre Dornen wirken dabei wie eine Barriere, die vor äußeren Einflüssen schützt und hilft, sich auf das Wesentliche zu besinnen.
Energetisch gesehen soll sie helfen, das volle Potenzial eines Menschen freizulegen, indem sie Altlasten entfernt und das natürliche Fließen von Energie wieder ermöglicht. Sie gibt Impulse, neue Wege zu beschreiten, Altes loszulassen und sich neu auszurichten. Gleichzeitig wirkt sie stärkend und schützend, sodass dieser Prozess mit innerer Stabilität und Vertrauen geschehen kann.
Wer sich erschöpft, blockiert oder orientierungslos fühlt, kann in der Wilden Karde eine kraftvolle Begleiterin finden. Sie lädt dazu ein, sich bewusst von belastenden Strukturen zu lösen und mit neuer Klarheit den eigenen Weg zu gehen – gestärkt, geschützt und bereit für den nächsten Schritt.



sonstige Verwendung
Die Wilde Karde war in früheren Zeiten nicht nur eine geschätzte Heilpflanze, sondern auch ein unverzichtbares Werkzeug in der Textilherstellung. Unter dem Namen „Weberdistel“ spielte sie eine bedeutende Rolle in der Tuchmacherzunft.
Ihre getrockneten, stacheligen Blütenköpfe wurden genutzt, um Stoffe aufzurauen. Durch dieses Verfahren erhielten die Materialien eine weichere, dichtere Oberfläche, die sie wärmer und strapazierfähiger machte. Halbierte Kardenköpfe dienten außerdem als natürliche Bürsten, um Wollfasern in eine Richtung zu legen und sie so optimal auf das Spinnen vorzubereiten.
Selbst das Wappen der englischen Tuchmacherzunft zeigt die Wilde Karde – in Form von drei gekreuzten Kardenköpfen, die für die Handwerkskunst der Weber standen.
Inhalt: 20 g (39,00 € / 100 g)
Inhalt: 20 ml (96,00 € / 100 ml)