Lichtmess: Essay zum Wesen des Lichtes
Will man dem Wesen des Lichtes auf die Spur kommen, so muss es Licht sein. Eine neue Weltsicht, die paradigmatischen Charakter trägt: Licht nähert sich in Einklang mit dem modernen Bewusstsein wieder einer Gotteserfahrung. Hans-Christian Zehnters Essay ›Lichtmess‹ ist aus langjähriger Beschäftigung mit dem Thema Licht hervorgegangen. Sein Zugang ist ein spezieller, denn Zehnter legt hier eine geisteswissenschaftliche Art der Gedankenbildung zugrunde, welche die gängige Definition des Lichtes als der »für das menschliche Auge sichtbare Teil der elektromagnetischen Strahlung« vollständig widerlegt. Licht ist für Zehnter ein Phänomen des Sehens. Er wehrt sich gegen eine Auffassung von Licht, die den Betrachter außen vor lässt. Ohne ein »zeugendes Bewusstsein« gibt es nicht diesen speziellen Zusammenklang von »Helligkeit, Leuchten und Bewusstsein«, der das »Erlebnis Licht« ausmacht. Gleich zu Beginn wird auf die Doppelnatur des Lichts verwiesen, das einerseits Sinneserfahrung und andererseits ein darüber hinausführendes übersinnliches Erlebnis ist. Zehnter beschreibt ausführlich Nachtlicht und Taglicht, auf der Erde wie am Himmel, er beschäftigt sich mit Schatten, Leuchten und Sonnenlicht, eigenhellen und mithellen Körpern, der Geburt des Tages und dem Sternenhimmel. Das sichtbare Licht wird in Selbstleuchtendes,Mitleuchtendes und Aufleuchtendes eingeteilt.
Zum Autor:
Hans-Christian Zehnter wurde 1963 in Bochum geboren und ist Diplom-Biologe. Sein naturwissenschaftliches Studienjahr absolvierte er an der Naturwissenschaftlichen Sektion am Goetheanum in Dornach (CH). Anschließend war er als Redakteur bei der Wochenschrift ‹Das Goetheanum› sowie im Tagungsorganisations- und Empfangsbereich des Goetheanum tätig. Seit Oktober 2016 ist er Herausgeber und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Rudolf Steiner Archiv in Dornach. Er gibt zahlreiche Vorträge, Seminare und Kurse mit dem Schwerpunkt anthroposophische Naturanschauung und schreibt Artikel & Bücher.