
Johanniskraut
Hypericum perforatum
Diese faszinierende Pflanze trägt die Sonnenkraft wahrhaftig in sich. Nicht nur ihr sonnengelbes Erscheinungsbild, sondern auch ihre Eigenschaften spiegeln das wider. Sie wächst an exponierten, sonnigen Stellen und streckt sich der Sonne entgegen. Auf Brachflächen, Bahndämmen und an Wegesrändern findet man diese altbekannte, sagenumwobene Heilpflanze. Das echte Johanniskraut wird auch Tüpfel-Hartheu genannt. Man erkennt es an zwei besonderen Eigenschaften: Die Blätter, gegen das Sonnenlicht gehalten, sehen aus wie von feinen Nadeln durchstochen, aus, was ihm den botanischen Namen perforatum einbrachte. Wenn man die Knospen zwischen den Fingern zerdrückt, tritt der kräftig rote Pflanzensaft aus, der für seine aufhellende Wirkung aufs Gemüt geschätzt wird. Zudem ist das Rotöl ein sehr wirksames Mittel bei Sonnenbrand, gleichzeitig muss aber beachtet werden, dass es die Lichtempfindlichkeit erhöht. Eine unserer Gärtnerinnen erzählte von einem Brauch, den sie bis heute beibehalten hat. Ihre Mutter sammelte immer die ersten blühenden Zweige des Johanniskrauts, dessen Blütenknospen sich um die Sommersonnenwende zu öffnen beginnen, und hing diese über das Bett. Denn sie sollen über das Jahr hinweg vor schlechten Träumen schützen.
»Als könnte man Sonnenlicht einfangen und aufbewahren, um die dunkleren Momente zu erhellen.«